Der Weg zu Deinem nächsten Press PR

Der Countdown ist gestartet: Am 13. und 14. Oktober findet der erste Naked Warrior Certification Workshop von Pavel Tsatsouline statt. Um dabei zu sein werde ich wiedermal einen Hopser über den grossen Teich machen. In zwei Jet-lag geschwängerten Tagen wird Pavel mir seine Sichtweise zum Training mit dem eigenen Körpergewicht vermitteln und ich bekomme hoffentlich die Lizenz dieses Wissen weiter zu vermitteln.


Ich kann es kaum erwarten, dass es los geht und ich wieder von Pavel lernen darf. Jeder Workshop mit ihm war bisher ein einzigartiges Erlebnis und hat mich klüger und vor allem stärker gemacht. Diesmal gehört der sonst obligatorische Snatch-Test nicht zum Kursinhalt, aber es wird eine Lehrprobe und ein Krafttest fällig.

Der Lehrprobe sehe ich gelassen entgegen – schließlich mach ich das tag täglich.

Spannender wird der Krafttest: Dieser beinhaltet nur eine einzige Übung: Pavels ‚Ein Arm- ein Bein- Liegestütze‘. In meinem Blogpost „Krafttraining ohne Geräte – geht das?“ habe ich beschrieben, wie man sich grundsätzlich zu dieser extrem schwierigen Variante der Liegestütze hinarbeiten kann. In den Videos zu diesem Artikel habe ich gezeigt, wie die Übung aussehen sollte – damals mit Hilfestellung. Mittlerweile ist es mir schon ohne Hilfsmittel gelungen – allerdings schaffe ich noch keine 100% saubere Ausführung.

1 Arm / 1 Bein Liegestütze

1 Arm / 1 Bein Liegestütze

In diesem Artikel will ich erklären, wie ich mein Training aufgebaut habe, um diesen Krafttest in zwei Wochen hoffentlich erfolgreich ablegen zu können. Ein sehr ähnliches Schema habe ich auch für die Vorbereitung für meinen „half Bodyweight“-Press für den RKC II benutzt. Bei beiden Übungen ist das Ziel, ein Gewicht vom Körper wegzudrücken – es handelt sich also in beiden Fällen einen Press.

Military Press mit 40 kg

Military Press mit 40 kg

Mein gerne zitierter ehemaliger RKC Team Leiter Mark Reifkind sagt „to press a lot, you must press a lot“ zu deutsch: ‚wenn Du grosses Gewicht drücken können willst, musst Du es häufig üben.‘

Gleichzeitig warnt unser Kettlebell Guru Pavel Tsatsouline davor, dass zu häufiges Drücken schwerer Gewichte unser Nervensystem überfordert und man dadurch sogar messbar schwächer wird, wenn man zu viel des Guten tut.

Wer hat Recht? – natürlich beide! Was uns mit dem Problem konfrontiert, einen Weg zu finden, diese beiden scheinbar gegensätzlichen Ratschläge in unser Programm einzubauen.

Die 80% Regel

Nehmen wir als Beispiel den Military Press. Dein Ziel ist es, sagen wir, die 40 kg Kettlebell zu drücken – zum jetzigen Zeitpunkt schaffst Du die 36 kg genau einmal.

Wenn Du, Rif’s Rat berücksichtigend, eine grosse Anzahl Wiederholung mit der 36 kg Kugel machst, wird sehr wahrscheinlich das eintreten, vor dem Pavel uns gewarnt hat:

Da 36 kg für Dich derzeit eine Maximalbelastung sind, muss Dein Nervensystem extrem starke Impulse an Deine Muskeln senden, um das Gewicht zu bewegen. Damit werden, wenn Du es zu häufig machst, die Nervenbahnen überlastet und Du wirst wieder schwächer. Dein Nervensystem ist ausgebrannt.

Labor-Untersuchungen haben gezeigt, dass Nervenimpulse, die bei einer bestimmten Belastung gesendet werden, nicht vom absoluten Gewicht, sondern vom Gewicht relativ zur maximalen Leistungsfähigkeit des Sportlers abhängig sind. Wenn Du in unserem Beispiel also die 36 kg heute drückst, muss Dein Nervensystem wesentlich mehr Impulse an die Muskulatur senden, wie in drei Monaten, weil Du dann sicher schon stärker geworden bist.

Für Dein Training bedeutet das: Blieb mit dem Gewicht und den Wiederholungen immer bei ca 80 % von dem, was Du theoretisch schaffen könntest. In unserem Beispiel wären also viele Presses mit 32 kg angesagt, solange bis Du die 36 kg sauber für drei Wiederholungen drücken kannst (maximal ein mal im Monat testen).

Ab diesem Zeitpunkt kannst Du in Deinem Training auf Singels und Doubles (1 bzw. 2 Wiederholungen pro Set) mit der 36 kg umsteigen.

Regenerationszeiten

Wenn Du, wie ich, sehr viel Sport machst, ist es wichtig, dass Du Dein Energieniveau scharf im Auge behältst. Höre auf Deinen Körper und mit der Zeit wirst Du die Zeichen der Erschöpfung frühzeitig erkennen können. Je früher Du bemerkst, dass sich ein Erschöpfungszustand einstellt, um so kürzer sind Deine Regenerationszeiten – also hast Du mehr Zeit zu trainieren.

Ich will damit nicht sagen, dass gezieltes Übertraining grundsätzlich schlecht ist – auch damit lässt sich, je nach Trainingsziel, sehr gut arbeiten – aber für die Steigerung der Maximalkraft gibt es einfachere Wege.

Wie viel Trainingseinheiten pro Woche sollen es sein?

alles zwischen 2 und 6 mal die Woche ist gut. Mein eigenes Training bewegt sich genau in diesem Spektrum. Wenn Du öfter als 3 mal die Woche trainieren möchtest, sollten die Trainingseinheiten natürlich nicht ganz so umfangreich ausfallen – hier gilt die Regel, dass Du Dich nach dem Training stärker fühlen solltest, wie davor. Wenn Du am Ende Deines Workouts das Gefühl hast, dass Ganze gleich nochmal machen zu können, bist Du in der Regel ganz gut dabei.

Wer zwei bis dreimal die Woche trainiert, darf ruhig auch mal an die Grenze gehen, immerhin hast Du ein bis zwei Tage Zeit, Dich zu erholen.

Variiere die Belastung

Erst einmal müssen wir Trainingsbelastung definieren:

Diese setzt sich aus Intensität, Quantität und Dichte zusammen. Ein weiteres Kriterium, dass die Belastung beeinflusst, ist die Qualität der Übungsausführung – aber da gehen ich davon aus, dass Du aus meinen vorangegangenen Artikeln weißt, dass Du hier an der falschen Stelle sparen würdest.

  • Die Intensität – ist relativ zu Deiner maximalen Leistungsfähigkeit. Also wie schwer ist das Gewicht im Verhältnis zu dem grössten Gewicht, mit dem Du eine saubere Wiederholung schaffst (1RM).
  • Die Quantität  – die Anzahl der Wiederholungen.
  • Die Dichte – das Verhältnis von Arbeit zu Ruhe. Ein Beispiel für ein Training mit extrem hoher Dichte bei moderater Intensität ist der RKC Snatchtest.

Mit diesen drei Stellschrauben kannst Du Deine Trainingsbelastung bestimmen. Dabei musst Du darauf achten, nicht immer nur Vollgas zu geben. Wenn Du drei Einheiten pro Woche planst, solltest Du eine harte, eine mittelere und eine leichte Session einplanen. Wobei Du Deine zwei Erholungstage nach der harten Einheit einplanst.

Bei noch häufigerem Training würde ich weitere leichte bis sehr leichte Einheiten planen. Bei mir sind in Wochen in denen ich mehr als 4 mal trainiere auch immer ein bis zwei Grease the Groove (GTG) Sessions dabei (hohe Intensität, moderate Quantität, sehr niedrige Dichte).

ACHTUNG: Das Variieren der Belastung ist absolut erfolgskritisch. Dauerhaft zu hohe Belastung führt zwangsläufig zu Problemen, dauerhaft zu niedrige Belastung führt zu gar nichts und dauerhaft mittelere Belastung bringt besten falls mittelmäßige Ergebnisse, wenn es um Deine Maximalkraft geht.

Fazit

Ob Liegestütze, Military Press oder jede andere Maximalkraft-Übung. Das Geheimnis des Erfolgs liegt darin, das Ziel beständig im Blick zu behalten und kontinuierlich darauf hin zu arbeiten. Versuche nicht mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, Kraft braucht Zeit – viel Kraft brauch mehr Zeit.

Enter the Kettlebell Workshop in Gilching

Angefangen haben wir diesmal schon um 11:00 Uhr vormittags mit einem FMS Gruppen Screening – die 5 Teilnehmer wurden von mir analysiert und bekamen als Hausaufgaben ihre Level 1 Korrekturübungen. Damit waren sie perfekt aufgestellt für ihre erste Begegnung mit der Kettlebell am Nachmittag.

In der Pause, bevor der zweite Workshop, los ging bekamen wir auf dem Weg zum Mittagessen sogar eine Gratis-Dusche 😉

Pünktlich um 14:00 Uhr ging es dann mit dem eigentlichen „Enter the Kettlebell“ Workshop los. Nach ein paar einführenden Worten zur Hardstyle-Erfahrungsphilosophie – ich kann es nicht lassen – sind wir mit einem „Primal Move“ Warm Up gestartet. Wie sowas aussehen kann, zeigt Euch Alex Fischer im folgenden Video:

Das von Peter Lakatos entwickelte Primal Move System orientiert sich an den Erkenntnissen von FMS (Funktional Movement Systems). Es kombiniert sogenannte korrektive Übungen mit der einfachen, kindlichen Freude an der Bewegung.

Nach dem Warm-Up ging es auch schon los mit dem RKC-Programm Minimum wie Pavel Tsatsouline es in seinem kürzlich auf Deutsch erschinenen Buch Kettlebelltraining (Originaltitel: Enter the Kettlebell) nennt.

Mit dem Turkish Get Up (TGU) bekamen die Teilnehmer das ultimative Werkzeug für ein vollständig integriertes Training von Stabilität und Kraft an die Hand. Gray Cook, der führende Kopf hinter FMS, meinte, wenn er sich für eine einzige Übung entscheiden müsste, dann wäre das der TGU. Es gibt keine andere Übung, die so umfassend die Grundbewegungsmuster bearbeitet und alle Muskeln im Körper zu Teamspielern macht, wie diese.

Nach einer wohlverdienten kurzen Pause ging es dann mit dem Hardstyle Swing weiter. Was der TGU für Kraft und Stabilität ist, ist der Swing, wenn es um Dynamik, Schnellkraft und Kraftausdauer geht. Als dynamische Version des klassischen Kreutzhebens gelten die gleichen biomechanischen Richtlinien wie bei dieser altbekannten Kraftdreikampf-Übung: Der Rücken bleibt gerade, die ganze Kraft kommt aus der Hüfte – genauer gesagt aus dem grossen Gesässmuskel. Mache der Teilnehmer haben dabei überrascht festgetellt, wie stark sich dieser Muskel kontrahieren lässt 😉

Einen Unterschied zum Kreuzheben gibt es natürlich schon: während hier nur sehr wenige Wiederholungen gemacht werden, sind beim Swing 300 Whd. in einem Workout keine Seltenheit. Natürlich nur mit der entsprechenden Vorbereitung und wenn die Technik perfekt sitzt.

Eine weitere Besonderheit des Hardstyle-Swing ist, das die Übung schwieriger wird, je besser die Technik sitzt. Je besser der Swing um so mehr Kraft kann man hineinlegen – um so grösser wird der Trainingseffekt!

Beim Abschlussworkout konnten die Teilnehmer dann erleben, wie sich Kettlebell Training anfühlen kann. Nach ca. 12 Minuten Swings, Planks und GetUps sahen dann alle recht glücklich aus:

Müde aber glücklich - 11 frischgebackene Kettlebeller

Müde aber glücklich – 11 frischgebackene Kettlebeller

Unser gestriger „Enter the Kettlebell Workshop“ hat mir sehr viel Spass gemacht.

Danke an Alexej Kallinger, RKC, für die hervorragende Unterstützung und an alle Teilnehmer für die gute Stimmung, Euer Interesse, die guten Fragen und dass alle so engagiert mitgemacht haben. Ich verspreche für den 10.November einen Folgekurs zu organisieren – Einzelheiten werden bald bekannt gegeben.

Das Feedback der Teilnehmer hat mich ebenfalls sehr gefreut, so dass ich es hier mit Euch teilen will:

  • Alles super! Sehr gut – die vielen Hinweise auf mögliche Fehler!
  • Gute praktische Anleitungen und Korrekturen
  • Sehr gute Wissenvermittlung
  • Freue mich auf das nächste Seminar!
  • Hervorragende Verknüpfung von Theorie + Praxis. Hintergründe gut erklärt, nicht nur Übungen.
  • Vielen Dank, das Seminar war sehr informativ und hat Bock auf mehr KB-Training gemacht!

Der nächtste „Enter the Kettlebell“ Workshop findet am 25.November2012 statt. Willst Du dabei sein?

Dann…

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Oder wohnst Du in der Nähe von Gilching?

dann ist unser neuer Anfängerkurs das richtige für Dich!

Der RKC-Snatch Test und wie man ihn besteht

Mit ein Grund, warum die RKC Workshops so gefürchtet werden, ist der RKC-Snatch Test. In 5 Minuten 100 Snatches mit einer 24 kg Kettlebell (Frauen meist mit 12 kg) ist eine Leistung, die nicht jeder vom Fleck weg schafft – dazu braucht es eine ordentliche körperliche Leistungsfähigkeit, eine solide Technik und einen starken Geist. Es ist aber auch bei weitem nicht unmöglich, wenn man mit der richtigen Einstellung und Vorbereitung an die Sache ran geht.

Zu nächst einmal zu Sinn und Unsinn des Tests an sich: Für einen untrainierten und ungeübten Menschen ist schon ein einziger Snatch eine nicht ungefährliche Sache. Eine 24 kg Kettlebell schlägt nach 2 Meter freiem Fall mit etwa 400 kg im Boden ein – da wirken also ziemliche Kräfte.

Warum also so eine brutalen Test? Ich habe Pavel danach nie selbst gefragt, aber mit einigen anderen RKCs diskutiert, darum glaube ich, eine ganz gute Idee zu haben, was dahinter steckt.

Meiner Meinung nach ist dieser Test eingeführt worden um:

  • Zukünftige RKC’s dazu zu bringen, schon vor dem Workshop ausreichend Erfahrung mit der Kettlebell zu sammeln.
  • RKC Kandidaten den Beweis antreten zu lassen, dass sie in der Lage sind, die Trainingsprinzipien, die sie später lehren sollen, an sich selbst erfolgreich anwenden zu können.
  • Als Reminiszenz an die Ursprünge des Kettlebell Sports, dem Girevoy Sport.

Es gäbe bestimmt andere Lösungen, um diese Ziele zu erreichen, aber diese funktioniert mit kleinen Änderungen bereits seit mehr als 10 Jahren.


Die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Test habe ich ja oben schon kurz angerissen, trotzdem will nochmal genauer darauf eingehen:Somit hätten wir das „Warum“ aus dem Weg und können uns um das „Wie“ kümmern.

  1. Körperliche Leistungsfähigkeit
    Superkräfte braucht es nicht, um den Snatchtest zu schaffen, nur eine ausgewogene Kombination von Kraft und Ausdauer, sowie eine solide Rumpfstabilität und mobile Schultern. Generell würde ich darauf verzichten einen Snatchtest machen zu wollen, wenn Dein FMS Screen deutliche Schwächen aufzeigt – kümmere Dich erst darum und komm dann zurück. Wer eine 24 kg Kettlebell für 5 Sets mit je 5 Wiederholungen drücken (Military Press) kann, sollte mit der Kraft Komponente kein Thema haben. Was die Ausdauer angeht empfiehlt  David Whitley Master RKC sich auf 700 Swings mit 24 kg  in einem Workout hochzuarbeiten (oder 350 mit 32 kg).
  2. Solide Snatch Technik
    Wenn Du den Snatchtest bestehen willst ohne Deine Gesundheit aufs Spiel zu setzen, muss Deine Technik erstens sauber und zweitens unter Belastungs stabil sein. Den Snatch zu kennen und einige Male gemacht zu haben reicht hier nicht. Im Laufe des Tests, besonders bei Deinen ersten Versuchen, wird Deine Fähigkeit, die Übungsausführung zu analysieren und ggf. zu korrigieren praktisch auf null sinken. Übe die Technik also unter verschiedenen Belastungsmustern, bis Du Dir sicher sein kannst, dass sie nicht auseinanderfällt, sobald Dein Puls über 180 steigt. 10000 Wiederholungen sollten dafür reichen ;-).
  3. Mentale Stärke
    Wer schon einmal ein intensives Hardstyle Workout erlebt hat weiß, wie viel Entschlossenheit dazu gehört, nicht auf die eine oder andere Weise aufzugeben.
    Beim Snatch Test ist es noch ein bisschen schwieriger – jeder Muskel in Deinem Körper wird unter Vollast arbeiten und der Sauerstoff wird knapp und knapper. Aus Sicht Deines biologischen Körpers ist es keineswegs ein erstrebenswertes Ziel 100 Snatches in 5 Minuten zu schaffen – viel interessanter ist es, die bereits angesammelte Sauerstoffschuld abzubauen und damit zu beginnen, die so plötzlich knapp gewordenen Energiereserven wieder aufzustocken. Jeder Nerv in Deinem Körper wird diese Botschaft lautstark an Dein Gehirn melden, in dem dann Gedanken wie „was mach ich hier eigentlich?“ und „komm lass es uns morgen nochmal probieren!“ entstehen, die es schwerer und schwerer machen mit Konzentration bei der Sache zu bleiben. Klingt beängstigend? – ist es auch.
    Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer – der RKC Snatch Test ist eine beängstigende Erfahrung.
    Mit dieser Angst musst Du umgehen können. Der oben bereits ziterte David Whitley hat beobachtet, dass die Leute, die mit der Zeit lernen den Snatch Test erfolgreich „abzuspulen“ die sind, die die mentale komponente des Tests gemeistert habe – die anderen, so fit sie auch sein mögen, kämpfen jedes mal damit. Das deckt sich mit meinen eigenen Beobachtungen.
    Welche Hilfestellungen kann ich hier geben?
    Zunächst einmal ist es wichtig, das Ganze in den richtigen Kontext zu setzen – der Test ist hart, aber machbar – es gibt genügen Leute die 10 Minuten Variante mit 200 Wdh bestehen und sogar einige die gezeigt haben das es möglich ist diese mit 32 kg zu schaffen. In Pave’ls Buch ‚Enter the Kettlebell‘ wird der 24 kg 10 Minuten Test als Teil das Übergangsritus zum echten Kettlebell Athleten beschrieben. Warum solltest Du es dann nicht schaffen?
    Wenn bei mir wiedermal einen Snatchtest ansteht, was mir ein bis zwei mal pro Jahr passiert, dann sage ich mir immer „Stell Dich nicht so an – es sind doch nur 5 Minuten!“ – und dann mach ich den Test.

Sets and Reps:Wenn Du mit diesen Voraussetzungen klar kommst, dann ist der eigentliche Test reine Formsache, trotzdem geben ich Dir noch drei wichtige Tipps die Dir helfen sollen Deinen Geist zu beruhigen:

  • Alleine darüber könnte ich einen weiteren Artikel schreiben. Ich persönlich mache die „klassische 10 links /10 rechts mal 5“ Variante. Damit weiß ich, ich muss 20 Wiederholungen pro Minute schaffen, und haben einen guten Überblick, wie ich in der Zeit liege. Wenn bei Dir Greifkraft der limitierende Faktor ist, kannst Du natürlich auch früher wechseln, aber mach es Deinem Counter nicht unnötig schwer, sonst verzählt er sich und Du musst ein paar Extra-Wiederholungen machen. Viele fangen auch mit relativ hohen Wiederholungszahlen an und reduzieren jedes Set (Beispiel: 20/20 – 15/15 – 10/10 – 5/5). Dadurch hast Du schneller das Gefühl, es schon fast geschafft zu haben – ist also ein psychologischer Trick.
  • Kettlebell absetzen:
    Für mich gibt es da nur einen Grund, und dass ist, wenn Du Gefahr läufst die Kugel zu verlieren. Um Atem zuholen hast Du meiner Meinung nach ohnehin nicht genug Zeit. Besser von Beginn an einen langsameren Rythmus wählen, dann wird die Sauerstoffschuld nicht zu groß.
  • Vorbereitung:
    Ich halte es für wichtig den Test mindestens einmal erfolgreich bestanden zu haben, bevor Du ihn im Workshop vor Publikum (vielleicht Pavel) machst. Darum empfehle ich mindestens 9 Wochen vor dem Workshop anzufangen, jede Woche einen reduzierten Test zu machen. Warum reduziert? Wie Du merken wirst, ist der komplette Test eine ziemlich grosse Belastung, die eine entsprechend lange Erholungszeit erfordert. Verkürze den Test also auf 3 Minuten Test mit 60 Wiederholungen – schaffst Du die sicher und mit etwas Reserve, kannst Du ziemlich sicher sein, dass auch die 5 Minuten Variante hinhaut. Nach 6 Wochen machst Du die Probe aufs Exempel und bist dank Deiner sorgfältigen Vorbereitung erfolgreich. Wenn nicht hast Du nochmal zwei Wochen, um richtig Gas zu geben – die letze Woche vor dem Workshop solltes Du völlig rasten.
  • Ein Snatch Test ist kein Wettbewerb:
    Noch ein Tipp von David Withley  – es geht nicht um gewinnen sondern um bestehen. Ob Du 4 oder 5 Minuten brauchst für Deine 100 Reps spielt keine Rolle Hauptsache Du wirst fertig bevor Deine Zeit um ist. Mit Hochgeschwindigkeit loslegen und auf halbem Weg die Kugel weg schmeißen ist durchgefallen. Schön langsam mit 20 Reps die Minute ins Ziel kommen ist bestanden. Was soll’s sein?

Zum Abschluss noch das Geleitwort von David Withley:

„Never limit yourselve to what your mind tells you is impossible.“

Krafttraining ohne Geräte – geht das?

Das Training mit dem eigenen Körpergewicht hat bei vielen Kraftsportlern den Ruf nur als Aufwärmtraining zu taugen. Liegestützen, Kniebeugen und Crunches sind zu leicht, um Kraftzuwachs oder sogar Muskelwachstum auszulösen, ist eine weit verbreitete Ansicht.
Solche Aussagen zaubern ein böses kleines Lächeln auf mein Gesicht…

Lange Zeit war das Training ohne Hilfsmittel meine einzige Trainingsmethode – leider bin ich zu Anfang, wie viele andere auch, in die „viele Wiederholungen“-Falle getappt. Mittlerweile habe ich dazu gelernt und versuche nicht mehr so viele Wiederholungen wie möglich zu machen, sondern so wenige wie möglich.
Wie das gehen soll? – ein bisschen Phantasie und ein grundlegendes Verständnis der Hebelgesetze ist alles was Du brauchst.

Am Beispiel der allseits bekannten, oft aber unterschätzten Liegestütze will ich das grundlegende Prinzip erklären:

Was ist eigentlich der Zweck einen herkömmlichen Liegestütze und wie führe ich sie richtig aus?
Die Antworten findest Du im folgenden Video.

Nun zur Frage der Intensität: Bei einer herkömmlichen Liegestütze drückst Du etwa 55% Deines Körpergewichts mit beiden Armen. Damit ist aber der Ofen noch lang nicht aus – prinzipiel setzt nur Deine Phantasie die Grenze, wenn es darum geht, die Übung schwieriger zu machen. Ein paar Varianten siehst Du im folgenden Video.
Für machen stellt schon die „normale“ Liegestütze eine echte Herausforderung dar, aber auch als fortgeschrittener Athlet ist es gelegentlich von Vorteil, wenn wir uns unser Leben eine Idee leichter machen können. Eine sinnvolle Anwendung wäre zum Beispiel, wenn ich mir Variante, die mir eigentlich noch etwas zu schwierig ist, etwas leichter mache, um sie sauber ausführen zu können. Einige Möglichkeiten zeige ich im nächsten Video.

Was ich in diesem Artikel für die Liegestütze durchexerziert habe, lässt sich genauso für Klimmzüge, Kniebeugen, Brücken oder jede andere Übung umsetzen.

Bitte aber keine Kniebeugen während Ihr auf einem Gymnastikball balanciert oder ähnliche Kunststücke. Über den Trainingseffekt kann ich kein Urteil abgeben – aber das Risiko, sich dabei zu verletzen, ist einfach zu groß.

Noch mehr Infos zum Training mir dem eigenen Körpergewicht und dessem Möglichkeiten findest Du hier….

Das Motto heißt: „Train save, get strong!“