…statt als zufällige Reaktion auf die äußeren Umstände. – Mihaly Csikszentmihalyi
Ich habe dieses Zitat des ungarisch stämmigen Wissenschafters als Überschrift für meinen Artikel gewählt, weil dieses mich immer wieder inspiriert und es in mir ein tiefes Sehnen danach gibt, es zur Maxime meines Lebens zu machen. Leben ist für mich ein kostbares Gut, das es zu erhalten, zu bewahren und zu verbessern gilt. Ich glaube nicht, dass es immer Spaß machen muss, ebenso wenig muss es immer einfach sein – wenn auf meine 41-jährige Lebensspanne zurückschaue, dann haben mich eher die Hürden, die ich überwinden konnte, geprägt, weniger die Erfolge, die ich gefeiert habe.
Das eigene Leben wie ein Kunstwerk zu gestalten bedeute für mich, planvoll und mit viel Liebe zum Detail daran zu gehen, mich selbst und meine Lebensumstände im Einklang mit meiner Umwelt zu perfektionieren:
- darum trainiere ich meinen Körper,
- darum kultiviere ich meinen Geist und,
- darum lerne ich und versuche meine Träume zu verwirklichen.
Das Projekt Leben
Ich betrachte mein Leben als ein Projekt mit dem Ziel die beste Version von mir selbst zu werden, die ich sein kann – wobei ich kein festes Idealbild verfolge, sondern durch einen andauernden Lernprozess versuche, meine Gewohnheiten zu optimieren. Zu einem großen Teil bestimmen unsere Gewohnheiten nämlich wer wir sind und wohin wir uns entwickeln. Unsere Gewohnheiten sind sind es, die entscheiden ob wir gesund oder krank, reich oder arm, erfolgreich oder erfolglos und nicht zu letzt glücklich oder unzufrieden sind.
Das klingt doch einfach: Verändere Deine Gewohnheiten und schon klappt alles besser! Leider ist es in der Regel richtig schwierig liebgewordene Gewohnheiten zu verändern – jeder Ex-Raucher kann Euch davon ein Liedchen singen (Darum bin ich so froh, dass ich nie damit angefangen habe). Nichts desto weniger ist es möglich – und wichtig – sich seiner Gewohnheiten bewusst zu werden und zu versuche, diese immer etwas besser zu machen.
Mein 4 Schritte Programm zu einem besseren Leben:
- Analysiere Deine Gewohnheiten.
- Klassifiziere Deine Gewohnheiten.
- Verändere EINE Gewohnheit.
- Fang nochmal von vorne an…
1. Analyse
Jeder, der sich auf den Weg macht, muss erst einmal wissen, wo er gerade ist, das gilt genau so für Veränderungen am Leben. Mach zunächst eine Liste Deiner derzeitigen Gewohnheiten. Um einen möglichst vollständigen Überblick zu bekommen, welche Gewohnheiten Du derzeit hast, empfehle ich Dir ein kleines Notizbuch in die Tasche zu stecken und eine Woche lang zu dokumentieren, was Du eigentlich so den ganzen Tag machst. Dabei solltest Du natürlich den Schwerpunkt auf die Bereiche legen, die Du verbessern willst. Wenn Du Deine Gesundheit und Fitness verbessern willst, solltest Du natürlich Dein Augenmerk auf Faktoren wie Ernährung, Bewegung und Stress richten. Geht es Dir eher darum produktiver und erfolgreicher zu werden, musst Du nach Zeitfressern und Ablenkungen ausschau halten. Willst Du ein glücklicheres und erfüllteres Leben, finde heraus, was Du tust, das Dich unglücklicher bzw. unzufriedener macht. Betrachte immer beide Seiten, schau was gut läuft und was Dich hindert.
2. Klassifizierung
Keine Sorge, das ist nicht besonders kompliziert – Fang einfach mal an Deine Liste durchzuarbeiten. Bewerte jeden Punkt auf Deiner Liste mit „+“ (für eher positiv), „-“ (für eher negativ) oder „=“ (für neutral). Betrachte die mit „+“ markierten Einträge und freu Dich ein bisschen darüber. Überlege, ob es sich lohnt, die eine oder andere Gewohnheit noch zu verstärken. Um die neutralen Gewohnheiten brauchen wir uns nicht zu kümmern, die behalten wir einfach weiter bei.
Jetzt geht’s ans Eingemachte! Schaue Dir Deine Liste mit den weniger vorteilhaften Gewohnheiten an und such Dir eine davon aus. Dabei solltest Du zuerst nicht die ganz großen Brocken anpacken, sondern eher solche, bei denen Du davon ausgehst, dass es Dir leicht fallen wird sie zu ändern. Wenn es Dir bei einigen der „einfacheren“ Gewohnheiten gelungen ist, sie erfolgreich zu verändern, dann bekommst Du das Selbstvertrauen, um auch die schwierigen Fälle anzupacken.
Natürlich wäre es das Beste sofort das rauchen, die allabendliche Flasche Wein aufzugeben oder ab sofort täglich ins Training zu gehen – aber das ist dann eher was für Fortgeschrittene „Veränderer“.
3. Die Veränderung
Nun hast Du Dir eine Gewohnheit ausgesucht, die Du ändern willst. Überlege zunächst wohin die Veränderung gehen soll. Willst Du die betreffende Gewohnheit verändern, ersetzen oder ablegen? Überlege Dir eine Strategie, von der Du glaubst, dass es Dir nicht besonders schwer fallen wird sie umzusetzen. Neigst Du zum Beispiel dazu zu viele überzuckerte Getränke zu konsumieren, dann solltest eher mehr Wasser, verdünnte Säfte und Tees trinken – statt Cola und Co. einfach zu streichen. Achte auch darauf, zusammen mit Deinen Gewohnheiten Dein Einkaufsverhalten zu ändern. Wenn Du das Rauchen aufhören willst, gehe im Supermarkt nicht an die Kasse mit den Kippen. Willst Du weniger Schokolade essen – streiche sie vom Einkaufszettel. Willst Du mehr Bewegung, verändere Deine täglichen Wege, so dass Du einfach ein paar Schritte mehr laufen musst.
Besorge Dir alle Hilfsmittel, die Du brauchst:
- Informiere Dich, bzw. besorge Dir einen Coach
- Sorge dafür, dass alles vorhanden ist, was Du brauchst (Willst Du zum Beispiel mehr Gemüse essen, sollte welches in Deinem Kühlschrank sein)
- Informiere Dich über schon vorhandene Lösungsmöglichkeiten – Du musst das Rad nicht immer neu erfinden.
Halte alle Veränderungen klein und einfach umsetzbar. Nimmst Du Dir zu große Brocken vor, dann wirst Du, wenn der Alltag über Dir zusammenbricht, sehr wahrscheinlich wieder in Deine Alten Muster zurückfallen.
Oft hört man die Empfehlung das direkte Umfeld mit einzubeziehen – der daraus resultierenden sozialen Druck kann zwar helfen nicht rückfällig zu werden, er kann aber genauso einen kleinen Rückschlag in ein großes Desaster verwandeln und Dir die Motivation nehmen weiterzumachen. Überlege Dir, ob Du Dein Umfeld vorab informieren willst, und ob Du glaubst, dass es Dir hilft. Die aufmerksamen unter Deinen Mitmenschen werden Deine Verhaltensänderung meistens schnell bemerken – und die anderen helfen Dir vermutlich eh nicht.
Nach ca. 6 Wochen kannst Du in der Regel davon ausgehen, dass Du Deine Gewohnheit ersetzt, abgelegt oder geändert hast. Du hattest genug Zeit Dich daran zu gewöhnen und es im Alltag zu erproben. Feiere das, indem Du Dir etwas schönes gönnst … und dann mach weiter mit Schritt 4.
4. Und wieder von vorne
Willst Du Dein Legen nachhaltig verbessern und die beste Version Deiner selbst werden, die Du sein kannst, ist es wichtig, diesen Prozess immer wieder zu wiederholen. Gehe dabei Schritt für Schritt vor. Du brauchst nicht jedes mal so gründlich zu sein wie am Anfang, aber die Liste Deine Gewohnheiten und deren Klassifizierung wird sich zwangsläufig verändern. Nicht zuletzt ist es ein ständiger Lernprozess, so das Deine Bewertung sich mit der Zeit ändert. Behalte den Überblick.
Viel Erfolg auf Deiner Reise!

Leben ist wie Autofahren mit Navi – man biegt nicht immer richtig ab – aber wer nicht aufgibt kommt ans Ziel.