Jeder kennt sie: die ganz miesen Tage! Du stehst morgens auf und weißt schon dass Du heute nichts zerreißen wirst. Manchmal häufen sie sich, so dass gefühlt sogar Wochen oder Monate draus. Der Volksmund sagt dass es an solchen Tagen am klügsten ist mit Wärmflasche und eine Tasse Tee im Bett zu bleiben – Ich Denke wer sich davon vom Training abhalten lässt, der verschenkt seinen Trainingserfolg!
Warum ich das so sehe, erkläre ich Dir im folgenden Artikel.
Konsistenz
Der mit Abstand wichtigste Grund sich auch an den ganz schlechten Tagen ins Training zu schleppen ist es den Trainingsprozess nicht zu unterbrechen. Anders als viele Sportler glauben, hat eine einzelne Trainingseinheit, und sei sie noch so intensiv, fast keinen Einfluss auf den Trainingserfolg. Die Regelmäßigkeit mit der trainiert wird, ist dagegen das entscheidene Kriterium für das Trainingsergebnis. So wird ein Sportler der 3 mal die Woche mit leichter bis mittlerer Intensität trainiert praktisch zwangsläufig Ergebnisse erzielen, wärend der, der sich alle ein bis zwei Wochen die Kante gibt, so das er danach für 3 Tage kaum mehr vom Bürostuhl aufstehen kann nur wenig Erfolge feiern wird.
Die Konsistenz des Trainingsprozesses ist also Erfolgs-entscheidend. Wer an schlechten Tage auch mal gerne auf sein Training verzichtet, verzichtet also gleichzeitig auf einen guten Teil seiner hart erarbeiteten Ergebnisse.
Motorisches lernen
Der zweite Grund auch dann zu trainieren, wenn man keinen guten Tag hat, ist etwas subtiler. In jeder Sportart, ist die technische Ausführung der Übungen der Faktor, mit dem die schnellsten und nachhaltigsten Fortschritte erzielen lassen. Wer eine hohe technische Kompetenz bei einer Übung hat, trainiert wesentlich sicherer und kann bei gleichen physischen Voraussetzungen mehr leisten. Dazu kommt das die technische Fertigkeit auch nach Jahren noch wesentlich leichter wieder abzurufen ist als physische Leistungsfähigkeit.
An schlechten Tagen, an denen gar nichts klappen will, fallen einem sonst sichere Bewegungsabläufe wesentlich schwerer, man kommt sich manchmal richtig doof vor. Wer sich davon frustrieren lässt, verschenkt die Chance Details der Bewegungsabläufe zu lernen, die einem an guten Tagen gar nicht auffallen.
Wie bei einem Höhentraining, wo alles aufgrund der Sauerstoff-Knappheit schwieriger ist, sind schlechte Tage eine Gelegenheit unter erschwerten Bedingungen zu trainieren – und das ohne Anreise oder zusätzlichen Aufwand.
Um diese Chance nutzen können ist es aber wichtig, auf den Körper zu achten, bewusst vom Gas zu gehen und sich besonders auf die Ausführung der Übungen zu konzentrieren.
Wenn die Tage wieder besser werden, wirst Du merken dass jetzt mit der feingetunten Technik auch mehr geht wenn Du körperlich voll auf der Höhe bist.
Mentale Stärke
Der dritte Aspekt, ist zwar offensichtlich, was es aber nicht leicher macht: Wer sich an schlechten Tagen ins Training quält trainiert neben seinem Körper auch seine mentale Stärke und diese ist es die bei sonst vergleichbaren Gegebenheiten die letzte Bastion die über Sieg oder Niederlage entscheidet.
Achte auf Dich, mach langsamer – aber trainiere!
Schlechter Tag? – freu Dich!
Wenn also der nächste richtig schlechte Tag Dich zweifeln lässt ob Du heute ins Training gehen sollst oder doch lieber auf der Couch auf bessere Zeiten wartest, Denke an die Chancen die Du vergibst und raffe Dich auf. Manchmal wirst Du merken das nach dem der erste Widerstand überwunden ist doch alles super läuft und Dein schlechter Tag eigentlich ein getarnter guter Tag war.
In diesem Sinne: ab ins Training, auch wenn’s mal etwas zäher geht.