Zwischen Weihnachten und Heilig drei König legt der Alltag für die meisten Menschen eine Pause ein. Bis Sylvester sind in der Regel alle Feiern erledigt und eine Art Zwischenzeit beginn. Jeder hat seine eigene Art diese Zeit auszufüllen – ich nutze sie gerne, um mir die Zeit zu nehmen in mich zu gehen und ein wenig über mein Leben zu reflektieren. Ich stelle dabei immer wieder fest, wie schön ich es doch habe! Ich bin gesund, habe eine kleine Familie und die Zeit mich ihr zu widmen und außerdem habe ich einen Beruf, der mich erfüllt und mir die Möglichkeit eröffnet zu wachsen. Heißt das, dass ich keine Probleme kenne? – sicher nicht! Ich will gar nicht anfangen aufzuzählen! Aber alles in allem gestaltet sich mein Leben so wie ich es haben wollte und das zeigt mir das ich meine Prioritäten richtig gesetzt habe.
Jeder setzt Prioritäten
Mit dem Prioritäten Setzen ist es so eine Sache: jeder tut es – immer! Wenn Du jetzt denkst: „stimmt gar nicht – für sowas habe ich nie Zeit!“ irrst Du Dich. Denn alleine die Tatsache, dass Du keine Zeit hast, Dich hinzusetzen und Dir zu überlegen, was Du mit dem Rest Deines Lebens anfangen willst, zeigt, dass irgendetwas in Deinem Leben so wichtig sein muss, dass es fast Deine ganze Zeit auffrisst. Jetzt Denks Du: „Ja, aber ich hab mir das doch gar nicht so ausgesucht!“ und damit wiederum hast Du recht. Es ist gut möglich, dass Du Dingen in Deinem Leben Priorität einräumst, die Du Dir gar nicht selbst ausgesucht hast – zum Beispiel Deinem Handy das ständig piept und Deine Aufmerksamkeit fordert oder Deinem ungeliebten Job. Wie immer es sei: Du hast Deine Prioritäten und diese bestimmen Dein Leben. Willst Du Dein Leben selbst in die Hand nehmen, musst Du Dir gut überlegen, was Dir wirklich wichtig ist und was nicht.
Es gibt nur eine Priorität 1
Wenn Du Dir nach dem Lesen des letzten Absatzes gerade einen Notizblock geholt hast, um eine ellenlange Liste zu Papier zu bringen, kannst Du diesen erst ein mal wieder weglegen. Unser menschliches Gehirn kann in der Regel mit 7 Dingen gleichzeitig hantieren – und davon brauchst Du für Deine Prioritäten nicht einmal die Hälfte.
Genau genommen hast Du die Aufgabe schon zu 80% erfüllt, wenn Du Dir im Klaren bist, was Deine persönliche Priorität 1 ist. Die Priorität 1 solltest Du dem geben, was Deinen Geist beflügelt und Deine Seele nährt. Die eine Aufgabe, für die Du auf diese Welt gekommen bist. Ich weiß, ich weiß – das klingt super pathetisch aber es ist einfach so. Alle unsere großen Vordenker – die Leute, die in ihren Lebzeiten so großes vollbracht haben, dass wir heute noch ihre Namen kennen, hatten eines gemeinsam: Sie waren getrieben von ihren Visionen und verfolgten ihre Ziele gegen alle Widerstände und ohne sich abbringen zu lassen. Zum Beispiel konnte nicht ein mal seine Taubheit Beethoven davon abhalten weiterhin grandiose Musik zu komponieren oder nehmen wir Steve Jobs der Intrigen und Krankheit überwand, um seine Firma Apple zu dem zu machen, was sie in seinem Geist zweifellos schon lange vorher war – und das sind nur zwei Beispiele. Die Menschheitsgeschichte ist voll davon. Manch einer findet seine Mission schon früh im Leben, andere suchen lange danach. Nicht jedem gelingt es, seine Bestimmung klar zu erkennen – aber eines ist sicher: Wenn Du sie finden willst, musst Du da suchen, wo Deine Leidenschaften liegen und Du musst tief graben. Aus diesem Grund habe ich vor 6 Jahren meinen gut bezahlten IT Job an den Nagel gehängt, um anderen Menschen klassisches Tae Kwon Do beizubringen, denn ich wollte mehr über diese Kunst erfahren. Auf meinem Weg habe ich die Kettlebell gefunden und erkannt, dass sie das Werkzeug ist, um die körperlichen Voraussetzungen für die Verwirklichung meiner Visionen zu schaffen. Habe ich meine Bestimmung gefunden? – keine Ahnung, fragt mich in 20 Jahren.
Eine kurze Liste
Wenn Du weißt, was Deine Priorität 1 ist, kannst Du es dabei bewenden lassen oder dir noch 2 (höchstens 4) weitere Prioritäten aussuchen. Mehr als das brauchst Du nicht, denn was Du Dir nicht merken kannst, kann Dir auch nicht dabei helfen richtige Entscheidungen zu treffen.
Ja – Du wirst möglicherweise ein paar Sachen an die Du Dich gewöhnt hast unter den Tisch fallen lassen müssen, aber genau das ist es was wir wollen. Wenn Du Deine knappe Zeit (und Zeit ist für uns alle knapp) auf 25 verschiedene Aktivitäten aufteilst, wirst Du nirgends besonders weit kommen. Ich sehe es immer wieder – es gibt heute so viele Möglichkeiten, dass das Gefühl entsteht man könnte etwas verpassen, wenn man nicht alles mal ausprobiert hat. Schon Kinder haben heute einen Wochenplan, der so vollgestopft ist das kaum mehr Zeit zum Spielen ist.
Hier gilt ganz klar das Prinzip: weniger ist mehr!
Wer versucht mit 50 Gramm Butter 1 kg Brot zu bestreichen isst sein Brot am Ende trocken. Die wichtigste und knappste Ressource beim Erreichen Deiner persönlichen Ziele bist und wirst immer Du sein – also gehe sparsam mit Dir um und verschwende Dich nicht an nutzlose Aktivitäten.
Meine 3 Prioritäten
Meine ganz persönlichen Top Prioritäten – die Liste hat genau 3 Punkte:
Gesundheit – ich höre immer wieder von Leuten, das sie keine Zeit haben sich zu bewegen oder anderweitig etwas für ihre Gesundheit zu tun. Das stimmt mich jedes mal traurig, weil ich denke, dass es nichts auf der Welt gibt, das ohne Gesundheit irgend einen Wert hat. Jeder der ernsthaft krank wird, würde sofort den grössten Teil seines Vermögens geben, wenn er dadurch wieder gesund würde. Nun funktioniert aber Gesundheit nach meiner Erfahrung nicht wie eine Ware, die man kaufen kann, wenn man sie braucht, sondern eher wie ein Guthaben, das man sich über Jahre erarbeitet. Ich erforsche nun schon seit einigen Jahren, wie regelmäßige Bewegung die Gesundheit beeinflusst und kann bisher nur eines mit Sicherheit sagen: je mehr, je besser! Leichtes Training ein Mal die Woche ist eine nette Freizeitbeschäftigung – aber es führt nicht dazu das das Gesundheits-Guthaben anwächst. Wer einen gesunden Körper möchte braucht einen universell leistungsfähigen Körper. Keine spezielle Leistungsfähigkeit wie sie ein Langszeit-Ausdauer-Sportler hat oder ein Kraftdreikämpfer, sondern eine möglichst umfassende physische Kompetenz die aus einem Gleichgewicht aus Kraft, Ausdauer, Mobilität und Agilität resultiert. Mit anderen Worten die Leistungsfähigkeit, die eine eine Kombination aus Kampfsport (Tae Kwon Do) und einem sinnvollen Krafttraining (Kettlebells) erzeugt – die Beispiele sind natürlich rein zufällig gewählt 😉
Familie – meine beiden Kinder und meine Frau sind für mich ein sehr wichtiger Teil meines Lebens. Sie sorgen dafür, dass mir nie langweilig wird und dass ich immer schön flexibel bleibe. Für sie zu sorgen gibt mir einen Grund für alles was ich tue. Trotzdem stehen sie erst an zweiter Stelle – ich bin der Meinung, dass die drei mehr von mir haben, wenn ich auch in 10, 20 oder 30 Jahren noch voll für sie da sein kann.
Meine Schule (also mein Beruf) – Bei vielen Menschen heute ist der Beruf die Priorität 1 – sie opfern Gesundheit und Familie auf dem Weg zu einer Karriere, die oft in der Rückschau doch nicht das hält was sie versprochen hat. Ich habe mich, obwohl recht erfolgreich, bewusst aus diesem Spiel zurückgezogen und bin meine eigenen Wege gegangen. Und obwohl ich auch nach 6 Jahren immer noch nicht annähernd den Lebensstandard meines früheren Berufes erreicht habe, habe ich diesen Schritt bisher nie bereut. Meine Schüler auf ihrem Weg zu begleiten erfüllt mich mit einer Freude und einem Stolz, die ich in meiner EDV Tätigkeit nie empfunden habe. So habe ich es zu meiner Mission gemacht, jedem Einzelnen von ihnen dabei zu helfen, die bestmögliche Version seines Selbst zu werden.