Rien ne va plus – wenn nichts mehr vorwärts geht

Wer mit dem Kettlebell Training beginnt, merkt in der Regel sehr bald Fortschritte. Leider werden diese Fortschritte mit der Zeit immer weniger, was häufig zu Frustration führt. Besonders wer dazu neigt sich mit anderen zu vergleichen kann dadurch leicht entmutigt werden. Natürlich kann ein gesunder Wettbewerb auch auch sehr förderlich für die Motivation sein, aber dabei treten Sportler mit vergleichbaren Voraussetzungen gegeneinander an.

Es ist ein Fakt, mit dem sich ein Sportler gar nicht früh genug auseinandersetzen kann: irgendwann kommt der Punkt an dem die Fortschritte subjektiv gesehen einfach ausbleiben. Diejenigen Sportler die es schaffen diese Hürden zu überwinden und trotzdem an ihrem Training dran zu bleiben sind die, die langfristig Höchstleistungen erreichen können. Dabei ist natürlich die jeweilige Voraussetzung des einzelnen zu berücksichtigen um zu definieren was eine Spitzenleistung ist.

Kennst Du das Gefühl, wenn im Training nichts mehr vorwärts geht?

Ich trainierte mittlerweile seit bald acht Jahren mit Kettlebell, und habe in diesen acht Jahren einiges erreicht. Die ersten drei Jahre waren granatenmäßig-die Fortschritte kamen so schnell dass ich kaum nach halten konnte. Daraufhin kam eine Phase, der Stagnation in der ich kaum mehr persönliche Rekorde aufstellen konnte. Ich habe meine Trainingsaufzeichnungen zwar nicht detailliert analysiert, aber die Phase dauerte mindestens zwei Jahre. Nach dieser Zeit stellten sich ab und an wieder persönliche Rekorde ein-nicht in der Menge und Geschwindigkeit wie ich es aus den ersten drei Jahren kennengelernt habe, aber doch immer mal wieder. Seitdem geht es mal auf mal ab manchmal habe ich monatelang das Gefühl auf der Stelle zu treten, und dann kommt manchmal unvorhergesehen ein PR daher. Mittlerweile sehe ich eine Phase der Stagnation als Vorbereitung für den nächsten Schritt. Es ist zwar frustrierend, besonders wenn es auch mal ein paar Schritte rückwärts geht, aber letztlich lässt sich immer wieder noch ein bisschen mehr herauskitzeln. Selbst in meiner zweijährigen Flaute, nach der den ersten drei Jahren Aufbau habe ich retrospektiv kleine Fortschritte gemacht. Diese waren allerdings so unscheinbar, dass im laufenden Trainingsbetrieb kaum auffallen.

 

Was kann man also tun um nicht  vor lauter Frust das Handtuch zu werfen?

Wie eigentlich immer gibt es dafür keine universelle Antwort, aber es lassen sich trotzdem einige Richtlinien aufstellen die die Chancen des durchhalten deutlich erhöhen.

1. Konsistenz schlägt Intensität jedes Mal

Egal wie hart Du trainierst, wenn Du zulässt dass es in Deinem Trainingsprozess häufig zu Unterbrechungen kommt verschenkst Du Deine Fortschritte. Betrachte Training als Prozess, nicht als eine Reihe aufeinanderfolgende Ereignisse. Den Prozess am laufen zu halten ist das Erfolgsrezept, selbst wenn einzelne Einheiten sich manchmal mau anfühlen bringen sie Dich auf lange Sicht weiter als jede einzelne Mörder-Session es könnte.

2. Du bist selbst der schlimmste Feind Deines Fortschritts

die Selbstdisziplin aufzubringen, trotz aller Widerstände den Trainingsprozess fortzusetzen ist, so denke ich, mit das schwerste für jeden Athleten. Jedes Mal, wenn Du dabei scheiterst, machst Du es Dir selbst schwerer und begründest schlechte Gewohnheiten. Versuche darum Dein Training als Aktivität der höchsten Priorität zu sehen, verpasse es nur wenn es sich aufgrund der äußeren Umstände überhaupt nicht vermeiden lässt. Wenn Du Dich nicht gut fühlst, gestresst ist oder einfach keine Lust hast, dann darf das kein Grund für einen Trainings-Ausfall sein. Trage jede Deiner Trainingseinheiten fest im Kalender ein, und blocke Dir die Zeit dafür.

 

3. Du bist Dein bester Trainingpartner

Wenn es darum geht Deine Fortschritte festzustellen, dann achte darauf immer nur mit Dir selbst zu vergleichen. Wenn Deine Trainingspartner Fortschritte machen, und Du das Gefühl hast auf der Stelle zu treten dann lass Dich davon nicht demotivierend-denn in ein paar Monaten ist es andersrum. Schreibe Dir darum möglichst genau auf was Du machst, denn dann kann’s im Nachhinein feststellen wo Du Dich verbessert hast. Wir sind keine Maschinen, sondern biologische Organismen – Entwicklung braucht Zeit.

Mein Fazit

Wenn Du mal wieder das Gefühl hast Deine Fortschritte sind ein einem Loch verschwunden, halte Durch! Die Belohnung kommt wenn Du es am wenigsten erwartest…

 

keep on training,

 

Flo.

 

About Florian

Als einer der ersten RKC Kettlebell Instruktoren in Deutschland ist Florian ständig dabei seine Fertigkeiten im Umgang mit der Kettlebell und sein Wissen zu erweitern. Im vorliegenden Blog berichtet er sein seit 2012 von seinen Erfahrungen und gibt Tipps für den Umgang mit der Eisenkugel, fürs eigene Training und vieles mehr.
Bookmark the permalink.

2 Responses to Rien ne va plus – wenn nichts mehr vorwärts geht

  1. Harald says:

    Hi Flo,

    …wo darf ich unterschreiben? 😉
    Im Ernst, du hast es sehr gut und konzis beschrieben. Bravo!

    Ciao,
    Harald

Schreibe einen Kommentar